Unrealistische Erwartungen an Partnerschaften

Unrealistische Erwartungen an Partnerschaften. Mann zeigt mit dem Daumen nach unten und verzieht das Gesicht.

Auf Händen getragen zu werden, das wünschen sich viele. In diesen Worten steckt schon drin, dass der Partner natürlich weiß, wohin er die Geliebte gerade zu hieven hat. Wünsche von den Augen ablesen. Funktioniert Partnerschaft so? Kann man das verlangen? Ist das ein Weg zum Glück?

Viele Beziehungen sind vergiftet durch falsche und einengende Erwartungen an den Partner. Unrealistische Erwartungen an Partnerschaften sind leider weit verbreitet. Meist wird darüber nicht gesprochen, sondern nur still gehofft. Dennoch wirken diese Erwartungen im Verborgenen wie Filter. Alles, was der Partner tut, wird daran gemessen. Selbst das, was er nicht tut.

Wie bei Petra und Thorsten. Petra liebt Reisen. Thorsten muss mit. Warum? Er mag gar nicht so gerne weit weg reisen. Nicht in Länder, deren Sprache er nicht kennt. Petra sagt: Ich liebe ferne Länder, will da aber nicht alleine hin. Er sagt, dann schnapp dir doch eine Freundin oder schließe dich einer Gruppe an. Aber Thorsten muss mit. Es kommt regelmäßig zum Streit. Es ist doch für Petra normal, dass Thorsten mitfährt.

Thorsten MUSS mit. Weil sie das Reisen liebt.

Muss er? Ebenso könnte er doch erwarten, dass Petra erstens nur noch mit ihm verreist und zweitens nur in Länder, deren Sprachen er spricht.

Typische unrealistische Erwartungen an Partnerschaften

Folgendes kommt in der Praxis immer wieder zur Sprache:

  • Dass ausgerechnet die eigene Ehe für immer hält, ohne eigenes Dazutun!
  • Durch die Heirat sind Glück, Sicherheit und Behaglichkeit automatisch garantiert.
  • Dass der Partner einem gehört.
  • Dass der Partner stets Aufmerksamkeit, Interesse, Bewunderung, Rücksichtsname und Gehorsam zeigt 😉 egal wie man sich selbst verhält.
  • Garantie, sich nie mehr einsam zu fühlen.
  • Eifersucht bedeutet Liebe, dass heißt, der Partner soll zeigen, dass er denkt, dass man von anderen begehrt wird.
  • Dass der Partner zu jeder Zeit lieber mit uns zusammen ist als mit irgendeinem anderen Menschen.
  • Dass eine Ehe gelingen kann, wenn man sich anpasst, dass sich dadurch Missverständnisse/Meinungsverschiedenheiten und Streit auflösen.
  • Der geheiratete Mensch muss künftig alle Bedürfnisse wirtschaftlicher, sexueller, physischer, psychischer, intellektueller und emotionaler Hinsicht erfüllen…

Viele Erwartungen gehen beinahe in eine Richtung, die Hellsehen voraus setzt. Das betrifft Aussagen rund um: „Das hätte er/sie wissen müssen“, „soll halt mitdenken!“ Diese Aussagen verweisen oft auf unrealistische Erwartungen in Partnerschaften. Da wurde etwas getan oder nicht getan, was anders erwartet wird. Allerdings hat der andere davon gar keine Ahnung. Es ist ein bisschen so, als ob es geheime Spielregeln gäbe, gegen die man eigentlich nur verstoßen kann.

Erwartungen gehören ans Licht

Perfekte unrealistische Erwartungen an Partnerschaften funktionieren nur, solange sie uns nicht richtig bewusst sind. Betrachtet man sie analytisch, merkt man oft, wie absurd das war. Manchmal hilft das bereits. Doch nicht immer reicht das aus, denn häufig sind stützende Verallgemeinerungen darum zu finden. So könnte Petra sagen, dass es normal sei, den Partner zu begleiten und bei seinen Wünschen zu unterstützen. Richtig im Extrem könnte sie sagen, dass er kein Recht habe, ihr das Reisen zu vermiesen…

Eine Lösung für Petra wäre die Einsicht, dass es an ihr ist, eine Lösung zu finden für ihre Wünsche. Ohne allerdings Thorsten zu manipulieren. Geht es ums Reisen? Darum es nicht allein zu tun? Oder geht es um mehr Zeit mit Thorsten?

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