Wie entsteht Partnerschaft?

Wie entsteht Partnerschaft? Junge Frau und junger Mann schauen sich zärtlich an, dabei sind ihre Gesichter sich sehr nahe.

Der wohl größte Fehler in Liebesbeziehungen ist es, zu glauben, dass Verliebtheit wichtig ist und ewig hält. Der zweitgrößte Fehler ist es, zu glauben, dass Verliebtheit Liebe bedeutet. Aber auch umgekehrt bedeutet Liebe nicht, zwingend verliebt sein zu müssen. Verliebtheit ist toll! Dennoch funktioniert unser Gehirnstoffwechsel ähnlich wie auf Drogen darauf. Anders gesagt: Liebe ist […]

Der wohl größte Fehler in Liebesbeziehungen ist es, zu glauben, dass Verliebtheit wichtig ist und ewig hält. Der zweitgrößte Fehler ist es, zu glauben, dass Verliebtheit Liebe bedeutet. Aber auch umgekehrt bedeutet Liebe nicht, zwingend verliebt sein zu müssen. Verliebtheit ist toll! Dennoch funktioniert unser Gehirnstoffwechsel ähnlich wie auf Drogen darauf.

Anders gesagt: Liebe ist ein ganz anderes Gefühl als Verliebtheit. Eine Partnerschaft benötigt Liebe, keine Verliebtheit. Liebe ist ein komplexes Gefühl. Wie Partnerschaft entsteht?

Unterm Strich gibt es genau 5 Phasen.

Wie Partnerschaft entsteht

1. Phase: Du bist mir ähnlich

Hier wäre Verliebtheit einzuordnen. In dieser Phase wird der Partner bzw. die Partnerin erkundet und erst mal als beinahe vollkommen wahrgenommen. Man freut sich auf den anderen und zeigt sich selbst von seiner besten Seite. Hier wächst das Paar zusammen. Ist große Verliebtheit im Spiel, Aufregung, weiche Knie und die berühmten Schmetterlinge, kann es sein, dass man einer Projektion hinterher rennt, die in den nächsten Phasen zerbrechen muss. Hierbei handelt es sich um unrealistische Erwartungen. Wenn der Blick verklärt ist, kann Liebe nur ins Leere fallen.

Fragt man sich, wie Partnerschaft entsteht, dann zeigt sich hier bereits, ob man verliebt ins Verliebtsein ist und eine Art erfüllte Stellenbeschreibung im Anderen sieht. Oder ob man sich berühren lässt, überrascht, vorsichtig, ahnend sich dem anderen Menschen nähert. Sich entdeckt, erforscht und mit freiem Herzen zu lieben beginnt.

2. Phase: Du bist nicht ich

Nach circa 3 bis 18 Monaten fokussieren wir uns mehr auf unsere Unterschiedlichkeiten. Läuft es hier gut, werden diese als Bereicherung und Eigenheiten des Anderen liebevoll toleriert. Wie Partnerschaft entsteht, zeigt sich hier deutlich. Es kann sein, dass das Paar entdeckt, Feedback als Kritik zu empfinden, Streit als existenziell und die Unterschiede als bedrohlich. Viele Paare verharren in dieser Phase und schaffen es nicht, gute Kompromisse zu finden oder den Partner so zu akzeptieren, wie er ist.

Diese Phase kann 3 bis 4 Jahre dauern! Betrüblicherweise haben sich die meisten Paare vorher getrennt, weil sie nie gelernt haben, wie man damit umgeht. Erfreulicherweise kommen mehr und mehr junge Paare genau in dieser Phase zu mir in die Praxis. Hier ein Interview mit der FAZ von mir zu diesem Thema.

3. Phase: Du bist polar zu mir

Hat es in der 2. Phase nicht gut funktioniert und das Paar ist jetzt noch zusammen, kracht es hier. Macht- und Konkurrenzkämpfe sind an der Tagesordnung. Niemand möchte klein beigeben, jeder das letzte Wort haben.

Je verliebter man war, umso erbitterter nimmt man jetzt die Unterschiedlichkeit wahr, umso sicherer ist man, den falschen Menschen an seiner Seite zu haben. Angst vor Ablehnung kann hier eine wichtige Rolle spielen.

Wenn beide Partner reflektiert genug sind, verläuft diese Phase zwar auch anstrengend. Jedoch sieht man hier, wie eine Partnerschaft klar entsteht: durch das Akzeptieren des Anderen mit all seinen Stärken, Schwächen und Unterschiedlichkeiten.

Diese Phase kann sehr unterschiedlich lange dauern – je nach innerer Reife.

4. Phase: vom Ich übers Du zum Wir

In dieser Phase sind die differenzierenden Kämpfe vorüber und es ist nicht mehr wichtig, sich auf die Unterschiede zu fokussieren. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sollte im Vordergrund stehen. Man fühlt sich als Paar, arbeitet am Zusammenhalt, schätzt aber auch den Raum für sich selbst. Das ist wichtig.

Denn ohne diese Balance kommt man nicht in die 5. Phase.

Es geht darum, den Partner als eigenständig wahrzunehmen, als jemand, der zu mir gehört, aber mir nicht gehört. Ebenso wichtig ist es, bei sich selbst zu bleiben, und aus einem stabilen Ich heraus mit dem stabilen Du zu einem gigantischen Wir zu gelangen.

5. Phase: zwei Iche zuhause im Wir

Wie Partnerschaft entsteht, ist hier beantwortet. Das Paar hat Höhen und Tiefen durchlebt, hat Masken, Projektionen und Täuschungen abgelegt und kann von wahrer Liebe sprechen. Verständnis und Akzeptanz sind selbstverständlich geworden, aber auch die Lust, im Wir zu Hause zu sein.

Nun beginnt die Zeit, in der die Partnerschaft eigene, individuell verschiedene Regeln findet. Man könnte auch sagen, dass die Grundschritte des Tanzes, wie Partnerschaft entsteht, gelernt sind, und nun der freie Tanz zur Musik des Lebens beginnt.

Möchtest du gerne, dass deine Partnerschaft auf einem soliden Fundament steht? Einer Basis, die Phase für Phase schnell möglich macht und die dir zeigt, wie ihr zutiefst miteinander verbunden seid, euch liebt und geliebt fühlt? Dann lass dir zeigen, mit welchen einfachen Übungen du das fördern kannst. Hier kannst du dir „5 Tipps, die du heute noch umsetzen kannst, um ab morgen eine erfüllte Partnerschaft zu leben“ (derzeit kostenlos) anfordern.

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