Wenn das Elternsein die Beziehung verdrängt: Was sich nach der Geburt verändert, was Paare stark macht und wann eine Trennung gut sein kann.
Nach der Geburt des Kindes durchleben viele Paare eine große Krise. E
rschöpfung, Streit sowie Unsicherheit prägen den Alltag, statt Nähe oder Gemeinsamkeit.
Dieser Artikel erklärt, weshalb Elternschaft eine starke Belastung bedeutet.
Du erfährst auch, ob die Partnerschaft noch eine Zukunft hat oder eine Trennung der passendere Weg ist.
- Warum Babys Beziehungen auf die Probe stellen
- Das ändert sich in eurer Beziehung nach der Geburt
- Typische Anzeichen einer Beziehungskrise nach der Geburt
- Wenn das „Wir“ im „Mama“ und „Papa“ verschwindet
- Trennung mit Baby – was du bedenken solltest
- Wege aus der Krise: Glückliche Beziehung trotz Baby
- Wenn die Trennung unausweichlich ist
- Die wichtigste Erkenntnis aus meiner Praxis
- Häufig gestellte Fragen über Trennung als Eltern eines Babys
Ihr habt euch freudig auf die Geburt eures Babys gesehnt.
Doch der Alltag mit Kind ist oft härter als erwartet.
Ein Baby heilt keine Risse in der Beziehung.
Und es verursacht sie auch nicht.
Es verstärkt, was bereits da ist.
Die Verantwortung für ein Neugeborenes bringt viele Paare emotional an ihre Grenzen.
Warum Babys Beziehungen auf die Probe stellen
Als Paartherapeutin sehe ich jeden Tag Paare, die nach der Geburt eines Kindes Probleme bekommen. Zahlen zeigen klar: Fast jede dritte Ehe in Deutschland scheitert. Bei über der Hälfte dieser Trennungen sind Kinder unter 18 Jahren dabei.
Das erste Jahr mit Baby belastet eure Beziehung besonders stark. In den ersten 12 Monaten besteht Elternarbeit fast ausschließlich aus Fürsorge, Nähe und Versorgung des Kindes. Der permanente Schlafmangel, die körperlichen Veränderungen und die neue Rollenverteilung fordern euch emotional heraus.
Das führt nicht nur zu Krisen, sondern oft auch zu Trennungsgedanken. Eine Trennung als Eltern ist ein heftiges Problem.
Das ändert sich in eurer Beziehung nach der Geburt
Meiner Erfahrung nach durchlaufen Paare nach der Geburt eines Kindes typische Veränderungen:
Nach der Geburt ändert sich oft die Rollenverteilung bei Paaren
viele kehren zu traditionellen Mustern zurück, selbst wenn sie vorher gleichberechtigt lebten.
Obwohl mehr Väter Elterngeld bekommen – ihr Anteil stieg von 2008 bis 2020 von 21 % auf fast 44 % – übernehmen Mütter meist die Hauptlast bei der Kinderbetreuung.
Intimität verändert sich
Eine von drei Frauen berichtet nach der Geburt über deutlich weniger Lust auf Sex. Drei Viertel der Frauen erleben Schmerzen bei der Penetration. In acht von zehn Fällen fühlen sich Frauen in den Augen des Partners weniger attraktiv).
Kommunikation leidet
Durch Erschöpfung und Zeitmangel sprechen viele Paare nur noch über organisatorische Dinge. Tiefere Gespräche über Gefühle, Wünsche oder Ängste bleiben auf der Strecke.
Psychische Belastungen nehmen zu
Etwa 10 bis 15 % aller Mütter entwickeln innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt eine postpartale Depression.
Diese belastet nicht nur die Mutter, sondern die gesamte Familienbeziehung.
Mein 21-Tage-Selfcare-Kurs kann dir helfen, in dieser Zeit gut für dich zu sorgen.
Wenn du allerdings eine Depression haben solltest, hol dir unbedingt Hilfe bei einem Therapeuten vor Ort!
Typische Anzeichen einer Beziehungskrise nach der Geburt
- Ihr kommuniziert nur noch über das Kind und Alltagsorganisation
- Eure Intimität ist stark eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden
- Ihr fühlt euch vom Partner nicht gesehen und unterstützt
- Konflikte bleiben ungelöst und kehren immer wieder
- Einer oder beide fühlen sich emotional distanziert
Wenn das „Wir“ im „Mama“ und „Papa“ verschwindet
Warum verlieren sich Paare im Elternsein?
Ich beobachte oft, wie Paare ihre Beziehung hinter die Elternrolle stellen – schleichend und meist unbewusst. Die permanente Verantwortung für ein kleines Wesen fordert euch vollständig. Die eigenen Bedürfnisse und die Paarbeziehung rücken in den Hintergrund.
Knapp ein Drittel aller Mütter betreibt sogenanntes „Maternal Gatekeeping„:
Sie binden das Kind stark an sich und kritisieren den Vater für seinen Umgang mit Haushalt oder Betreuung.
Viele Väter ziehen sich zurück.
Ein Teufelskreis beginnt.
Die Trennung von Mutter und Kind nach der Geburt gilt als besonders kritisch.
Stellungnahmen der Regierungskommission zeigen:
Wenn Mutter und Kind direkt nach der Geburt getrennt werden, steigt das Sterberisiko des Kindes um das Vierfache.
Trennung mit Baby – was du bedenken solltest
Falls du über eine Trennung im ersten Babyjahr nachdenkst, solltest du Folgendes berücksichtigen:
Phase oder Grundproblem?
Viele Beziehungsprobleme, die in dieser Zeit auftreten, sind temporär. Gab es sie schon vor der Geburt – oder erst jetzt?
Emotionale Kosten
Eine Trennung kurz nach der Geburt belastet alle Beteiligten. 22,7 % der getrennt lebenden Männer geben an, häufig unter Einsamkeit zu leiden.
Das Kind braucht beide Eltern
Bereits jedes fünfte Kind in Deutschland wächst bei nur einem Elternteil auf. Eine gute Trennung ist besser als ein destruktives Zuhause – aber auch eine Trennung bleibt eine Herausforderung.
Hier kann dir mein Onlinekurs „Trennen oder Bleiben?“ helfen, mehr Klarheit zu gewinnen.
Du gehst strukturiert durch die wichtigsten Entscheidungsfaktoren und findest heraus, ob eure Beziehung noch eine Chance hat.
Wege aus der Krise: Glückliche Beziehung trotz Baby
Meine Empfehlungen:
- Ehrlich kommunizieren – Redet regelmäßig über Gefühle, Ängste und Bedürfnisse.
- Paarzeit schaffen – Auch kleine Rituale wie ein Spaziergang helfen.
- Aufgaben fair verteilen – 50 % der Väter nehmen direkt nach Geburt Elternzeit.
- Sexualität neu entdecken – Ohne Druck, mit Zärtlichkeit und Ehrlichkeit.
- Professionelle Hilfe holen – Eine Paartherapie kann enorm entlasten.
Oder du startest direkt mit meinem begleiteten Freundinnen-Projekt: Finde dich selbst, erkenne, wer du wirklich bist – im Austausch mit anderen Frauen, die sich ebenfalls zwischen Mama-Rolle und Ich-Gefühl neu finden müssen.
Wenn die Trennung unausweichlich ist
Manchmal führt kein Weg daran vorbei. Dann gilt:
- Gemeinsame Elternschaft leben
75 % der Familien leben als Paar zusammen, 25 % sind alleinerziehend. - Selbstfürsorge ernst nehmen
Gönn dir Unterstützung. Mein 21-Tage-Selfcare-Kurs kann dir helfen, in dieser Zeit gut für dich zu sorgen. - Konkrete Absprachen treffen
Für klare Strukturen und Sicherheit.
Die wichtigste Erkenntnis aus meiner Praxis
Ein Baby wirkt wie ein Vergrößerungsglas.
Es zeigt, was da ist!
… nicht was fehlt.
Starke Paare wachsen an dieser Aufgabe.
Frag dich nicht nur, was gerade schwer ist, sondern auch, ob sich deine Beziehung mit Zeit, Ehrlichkeit und Unterstützung wieder stabilisieren kann.