Nähe und Distanz in Beziehungen

Nähe und Distanz in Beziehungen. Tanzendes Paar. Sie in rotem Kleid tanzt auf ihn zu. Er in schwarz kniet und beugt sich zurück.

Über Nähe und Distanz entwickeln sich Beziehungen. Nur im richtigen Verhältnis von beidem kann eine gute Paarbeziehung wachsen - und über deine Nähe zu dir selbst.

Jede Beziehung schwingt zwischen den beiden Polen, welche in den Lehrbüchern als Nähe- und Distanz-Pol beschrieben werden.

Nicht nur jede Beziehung, sondern auch die meisten der Beziehungsprobleme kann man im Grunde mit dem Nähe-und-Distanz-Modell besser verstehen.

Am Anfang ist der Nähe-Pol wichtig

Frisch Verliebte befinden sich komplett auf dem Nähe-Pol. Das ist gut und wichtig. Schließlich müssen sich die beiden ja kennenlernen. Käme jetzt ein Boot an der berühmten einsamen Insel vorbei, würde das Paar dieses vermutlich wegschicken. Andere Menschen werden in dieser Phase eher als Störenfriede empfunden, statt als willkommene Bereicherung. Würde man in diesem Zustand in einen CT geschoben werden, wären dieselben Hirnareale aktiv wie in einem akuten Wahnanfall  oder in einem Drogenrausch.

Das ist vorübergehend…

Gott sei Dank schalten wir später um. Dann wird Bindung zum Thema. Ab jetzt werden andere Hirnareale aktiv. Nämlich dieselben, die auch für Distanz zuständig sind. Wobei meiner Meinung nach Distanz nicht der bestgewählte Begriff ist für diesen Pol. Es geht überhaupt nicht um Distanz zum Partner! Sondern darum, sich selbst nahezubleiben.

Der Distanz-Pol lässt die Bindung entstehen

Jetzt wird es wichtig, dich in dem Maße selbst zu differenzieren, in welchem du dich an den Anderen bindest. Meistens ziehen Paare in dieser Phase zusammen. Gleichzeitig entsteht bei beiden das Bedürfnis, nicht komplett im „wir“ unsichtbar zu werden.

Nicht mehr das exklusive Alleinsein mit dem geliebten Menschen ist wichtig, sondern auch Zeit für dich allein, auch um eigene Hobbys und Freunde zu pflegen. Hier werden oft Fehler gemacht, weil gedacht wird, es wäre egoistisch, solche Bedürfnisse zu haben. Oder du traust dich nicht zu sagen, dass du Lust hast, mal was ohne den Partner zu unternehmen.

Hilfe kann ein Gespräch mit einem guten Therapeuten bieten. Einen Termin hierfür können Sie hier auf meiner Seite im Online-Kalender buchen.

Der Nähe- und der Distanz-Pol sind mehr als nur gut oder schlecht

Keine Partnerschaft ist nur auf dem Nähe- oder ausnahmslos auf dem Distanz-Pol! Es schleichen sich jedoch gewisse Unwuchten ein, sodass das Paar beide Pole besetzt … jedoch nicht zur selben Zeit!

Der Eine benötigt mehr Raum für sich, fühlt sich eingeengt oder kontrolliert, während der Andere sich über zu wenig Nähe bitterlich beklagen mag.

Es ist ein seltsames Phänomen, dass jeder Vorstoß des Nähe-Hungrigen zu einer Verschärfung der Situation führt. Wer mehr Nähe will, sollte diese nicht einfordern, sondern Raum geben.

In gleichem Maße bewirkt auch das Sich-Zurückziehen zu einer Verschlimmerung des Wunsches nach mehr Nähe beim Anderen.

Es scheint so, als ob der Abstand zwischen den beiden Polen statisch zu sein scheint.

Ich finde hier die Metapher des Tanzens ein tolles Erklärungsmodell.

Gibt es eine Schieflage der Pole, kann dein Partner am besten auf dich zukommen, wenn du einen Schritt nach hinten machst.

Wenn du die beiden Pole ausgleichen willst, musst du mit deinem Partner reden.

Wenn du reden willst, solltest du dieselbe Sprache sprechen wie dein Partner, dabei darauf achten, dass sich dein Partner auch NACH dem Gespräch noch geliebt fühlt. 😉

Das bekommst du gut hin, wenn du dir das hier holst (derzeit kostenlos): „5 Tipps, die du heute noch umsetzen kannst, um ab morgen eine erfüllte Partnerschaft zu führen.“

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