Wie wirken Streit und Stress in der Partnerschaft?

Wie wirken Streit und Stress in der Partnerschaft? Brille tragender Mann mit traurigen Augen. Er hat vermutlich Streit oder Stress in seiner Partnerschaft.

Stress beeinträchtigt dein Wohlbefinden. Stress führt zu Streit in der Partnerschaft. Teufelskreise lauern. Schau dir die Szenarien an und lerne böse Entwicklungen zu vermeiden.

Kann Stress Gefühle zerstören?

Streit mit deinem Partner ist mehr als nur ein Streit. Wenn wir Ärger in der Partnerschaft haben, greift das unser Wohlbefinden an. Zwischenmenschlicher Stress entsteht. Dadurch wird vermutlich dein Blutdruck steigen. Doch nicht nur das, eine ganze Reihe anderer Probleme entstehen durch Stress und Streit in der Partnerschaft.

Stress fühlt sich für jeden etwas anders an. Auch sind die persönlichen Stressgrenzen sehr flexibel. Stress als solcher ist wichtig, um uns in Notsituationen das Leben zu retten. Es wird unterschieden zwischen positivem Stress (Eustress) und negativen Stress (Distress). Beide Stressarten werden unterschiedlich empfunden und hängen stark von der jeweils eigenen Situation ab.

Wenn du jedoch dauerhaft Stress empfindest, bist du innerlich alarmiert. Grundlegend geschehen bei zu viel Stress Veränderungen im Körper und im Denken.

Wie reagiert dein Körper auf Stress?

Ihr Körper wird versuchen, verstärkt Zucker und Fette zu produzieren, um kurzfristig leistungsfähiger zu sein. Heißhunger nach Süßem und Fettigem entsteht. Blutdruck und Herzfrequenz steigen, deine Atmung wird schneller. Die Muskeln werden angespannt.

Wie reagiert deine Psyche auf Stress?

Wer sich gestresst fühlt, spürt Druck. Dieser erzeugt bekanntermaßen Gegendruck, Widerstand und Abwehr.

Wie reagiert dein Gehirn auf Stress?

Deine erste Reaktion auf Stress ist mehr Leistungsfähigkeit. Das Denk- und Erinnerungsvermögen ist kurzfristig gesteigert, Lernen und Erinnern fällt leichter denn je. Doch kann dies nicht dauerhaft aufrechterhalten werden und kippt dann ins Gegenteil. Alte Hirnareale übernehmen die Steuerung, das kreative, verspielte und analytische Denken tritt in den Hintergrund. Die bekannte Persönlichkeitstrainerin Vera F. Birkenbihl nannte dieses alte Hirnareal Reptiliengehirn.

Wer dauerhaft unter leichtem Stress leidet, neigt zu Übersprunghandlungen.

Diese drücken sich z.B. durch vermehrten Sport, mehr arbeiten, zu viel Geld ausgeben, penibles Putzen aus. Das gibt uns Sicherheit und stellt oft das durch Streit angegriffene Selbstwertgefühl kurzfristig wieder her. Dauerhaft reichen Übersprunghandlungen nicht aus, um gelassen zu sein.

Steigt der Stress jedoch über ein gewisses Maß hinaus, wird auf Kämpfen, Fliehen oder Totstellen im modernen Gewande umgeschaltet. Das sind die wahrscheinlichsten Handlungstendenzen.

Kämpfen – Drückt sich meist durch Gegenangriffe, Aggression, Lautstärke, Machtausübung oder „Kante fahren“ aus.

Fliehen – Kann das konkrete Verlassen des Raumes im Konflikt sein, sich aber auch durch Mauern, Ignorieren, Unter-den-Teppich-Kehren oder Lügen äußern.

Totstellen – Nichts an sich heranlassen, dem Anderen mit geschlossenem Visier begegnen, innere Leere, Tendenzen von Burn-out und Depression

Bist du durch Stress im Reptiliengehirn, denkst du in Kämpfen-, Fliehen- und Totstell-Kategorien. Selbsterklärend, dass du so keinen Streit gütlich oder gar konstruktiv führen kannst. Jeder Versuch generiert mehr Stress.

Streit gilt als Stress-Faktor Nummer eins. So schließt sich der Teufelskreis!

Stress führt schnell zu Streit. Dieser intensiviert den Stress.

In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, dass eine ganze Sammlung von Gefühlen wie Ärger, Wut, Hilflosigkeit, aber auch Traurigkeit, Angst und Panik eng mit erhöhten Stresswerten korreliert. Auch im Umkehrschluss verbessern sich diese Werte, wenn man an der Stressreduktion gearbeitet hat.

Woran kannst du einen Stress-Streit-Kreislauf erkennen?

  • Es gibt Muster des Streitens, die sich wiederholen
  • Klarheit und Abstand fehlen
  • Keine Lösung finden
  • Begrenzte Handlungsvarianten
  • Das Gefühl, dieselben Bemühungen intensivieren zu müssen (d.h. lauter zu werden, oder die Dinge öfter ansprechen zu müssen)
  • Es immer schlimmer wird, je mehr man sich anstrengt
  • Gefühle von Hilflosigkeit oder Ohnmacht
  • Widerstand, Druck, Gegenwehr

Was kannst du tun, um den Stress-Streit-Kreislauf zu durchbrechen?

  • Um aus einem solchen Kreislauf aussteigen zu können, musst du ihn erkennen. Dabei empfehle ich immer, stark zu vereinfachen und nichts vollständig verstehen zu wollen, sich den Kreislauf bewusst zu machen genügt!
  • Eigene Anteile prüfen: Was trage ich dazu bei?
  • Gute Absichten unterstellen, statt Schlimmes vom Anderen zu vermuten. Jeder hat Gründe für sein Verhalten. Die wenigsten davon sind übler Absicht. Wertschätzen, was die gute Intention des Anderen ist.
  • Verhalten ändern, einfach etwas anderes probieren. Wenn im Kreislauf A zu B führt, gibt es statt B eine weite Palette an Möglichkeiten.
  • Wichtigster Punkt: dranbleiben

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