Trennung vorbereiten

Trennung vorbereiten. Frau sitzt neben Koffer vor dem Haus. Sie hat die Hände vor dem Gesicht und sieht traurig aus.

Als erstes heißt es, sich klar zu werden, ob die Trennung die richtige Entscheidung ist. Danach wird vieles leichter.

Was erwartet dich nach einer Trennung? Kannst du eine Trennung vorbereiten? Eine Trennung kann und solltest du vorbereiten!

Transparenz, Ehrlichkeit und Fairness sind wohl die wichtigsten Schlagworte in diesem Kontext. Wie schwierig gerade diese Regeln einzuhalten sind, weiß jeder, der schon mal eine Trennung erleben musste. Auch wenn sie fair und ehrlich stattfindet, ist jede Trennung dennoch beinahe immer ein hochdramatisches Ereignis. Ausgerechnet hierbei solltest du einen einigermaßen kühlen Kopf behalten.

Wie wirst du dir klar, ob du eine Trennung vorbereiten solltest?

5 gute Fragen, die eine Trennung klarer beleuchten:

  • Wovon willst du dich unbedingt trennen?
  • Was nimmst du aus der Beziehung seelisch betrachtet mit?
  • Wovon kannst du nur schwer Abschied nehmen?
  • Was war am Ende wirklich wichtig, konntest du das mit diesem Partner in optimaler Weise leben?
  • Wenn du einem höheren Selbst auf einer anderen Ebene verpflichtet wärst, was müsstest du dann tun?

Es gibt mehrere pragmatische Ebenen, die beim Trennung-Vorbereiten durchdacht werden sollten.

Zwischenmenschliche Ebene

Nicht gerade beim ersten Zweifel an der Liebe, jedoch bei echten Problemen ist es wichtig, dem Partner gegenüber offen zu sein. Das bedeutet, ehrlich darüber zu sprechen, dass die Partnerschaft gerade dabei ist, sich in eine subjektiv unschöne Richtung zu entwickeln.

Im Gespräch kann Klarheit gefunden werden. Dadurch kann es möglich werden, dass ihr euch wieder auf eure gemeinsamen Lebensziele fokussiert. Das, was beiden Partnern ursprünglich wichtig war, ist es häufig immer noch. Es ist meistens nur etwas in den Hintergrund gerutscht. Frühzeitig angesprochen kann oftmals ein gemeinsamer Kurs definiert werden. So könnt ihr das Ruder vielleicht noch herumreißen, sodass manch angedachte Trennung nicht zur ausgeführten Trennung werden muss. Meistens jedoch ist die Freude am Anderen verschwunden. Diese Gespräche helfen dann eher, Vergangenes zu bearbeiten.

Oftmals reicht der Schock, eine Trennung in den Raum zu stellen, um an sich und der Beziehung zu arbeiten. Selbstverständlich darfst du jedoch den Anderen nicht mit Trennung bedrohen, wenn die Drohung der Trennung nur ein Weckruf sein soll. Spielchen fallen einem immer auf die eigenen Füße.

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Individuelle Ebene

Oftmals jedoch staut sich soviel unausgesprochene Wut, Enttäuschung und Unzufriedenheit auf, dass der Berg viel zu hoch erscheint und eine Trennung als scheinbar einziger Ausweg gesehen wird. Bestimmte Gesprächstechniken wie das Zwiegespräch helfen hier weiter, um systematisch die Dinge sichtbar werden zu lassen in guter und konstruktiver Weise. Trennung ist oft weder die einzige noch die beste Lösung.

Trennung, wenn keine Aussicht auf Verbesserung besteht.

Wenn jedoch dieselben Dinge immer wieder angesprochen werden und keine Änderung erfolgt, bleibst du dabei selbst auf der Strecke. Dann ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Trennen oder Bleiben unumgänglich. Manchmal gibt es keine bessere Alternative, als zu gehen! Im Leben kommst du nicht immer darum herum, jemandem weh zu tun. Das ist zwar bedauerlich, jedoch solltest du nicht aus Mitleid oder Feigheit in einer falschen und beeinträchtigenden Beziehung verharren. Das wird dir und deinem Partner nicht gerecht.

Finanzielle/organisatorische Ebene

Hier kannst und mussst du dir einen Überblick verschaffen! Bei praktischen Überlegungen, wie du nach einer Trennung da stehst, wie es finanziell weitergeht und wie die materiellen Dinge geregelt werden, ist es hilfreich, einen Experten zu befragen. Ein Rechtsanwalt kann Klarheit und Sicherheit vermitteln, in welche Richtung das Ganze laufen wird.

Aus diesem Überblick heraus verschwinden viele Ängste und vermutete Abhängigkeiten. Oder ein Handlungsbedarf ist klar ersichtlich, z.B. die Arbeitszeit zu erhöhen. Trennung vorbereiten heißt auch, sich selbst zu bewegen. Manchmal ist es nötig, gewisse Unterlagen vorab zu kopieren oder in Erfahrung zu bringen.

Trennung vor sich her schieben aus Angst und Schuldgefühlen

Ganz schön irritieren können Übertreibungen oder falsche Überzeugungen der Partners. Hört man immer wieder: “Du hast mein Leben zerstört”, oder “ohne dich werde ich nie wieder glücklich” und dergleichen. Hier lässt sich emotionale Abhängigkeit vermuten.

Gerade solche Sätze zeigen falsche seelische Unfreiheiten auf. Wenn sich eine Beziehung nicht in konstruktive Bahnen lenken lässt, sondern destruktiv die persönliche Entwicklung beeinträchtigt, ist es für alle Beteiligten langfristig besser, eine Trennung herbeizuführen.

Trennungsschmerz ist ein vorübergehender Schmerz. Er ist nicht gleich zu setzen mit den seelischen Qualen des subtilen Abmontierens oder dem Gefühl, irgendwie falsch zu sein. Oft trennen sich Partner aus Mitleid nicht. Das ist schlimmer als eine Trennung! Für beide. Man sollte auch dem Partner die Chance nicht verwehren, jemanden zu finden, der ihn mehr lieb hat als man selbst.

Wie kann man ein Trennungsgespräch führen?

Es gibt kein gutes Trennungsgespräch. Es ist unvermeidbar, dem Anderen dabei weh zu tun. Du kannst dich jedoch um den größtmöglichen Respekt bemühen, indem du von dir selbst, deinen eigenen Befindlichkeiten sprichst und dabei den Anderen nicht angreifst oder heruntermachst. Kommuniziere typische „Ich-Botschaften“, das ist hilfreich.

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